Die Raunächte beginnen in
den meisten Gegenden nach der heiligen Nacht, als von 25./26. Dezember. Sie dauern 12 Nächte lang bis zu Heilig Drei König, dem 6. Januar.
Seinen Ursprung hat der Brauch vermutlich
in der Zeitrechnung nach einem Mondjahr. Ein Jahr aus zwölf Mondmonaten umfasst nur 354 Tage. In allen einfachen Mondkalendern, die keine ganzen Mondmonate in mehrjährigem Rhythmus als
Schaltmonate einschieben, um mit dem Sonnenjahr in Übereinstimmung zu bleiben, werden die auf die 365 Tage des Sonnenjahres fehlenden elf Tage – beziehungsweise zwölf Nächte – als Tage
außerhalb der Zeit eingeschoben.Viele Geschichten und Rituale gehören in diese besonderen Tage - Räuchern mit heimischen Pflanzen steht häufig im Mittelpunkt.
Es ist eine Zeit der Geister und Seelen. Durch die Lüfte braust die Percht mit ihrem wilden Gefolge übers Land. Frau Percht, die Urmutter, die Hüterin der Seelen holt in den Raunächten die Verstorbenen in ihr Reich heim. Es heißt, sie bringt uns Seelenheil, Fruchtbarkeit und Reichtum, nimmt aber den Gierigen und Machthungrigen die Kraft und durchtrennt ihre Verbindung zum Göttlichen. Sie ist die Lichtbringerin und Hüterin des Feuers in der Dunkelheit, der Nacht und Kälte des Winters. In die Dunkelheit des Jahres bringt sie uns prophetische Träume und die Tagesqualitäten dieser Zeit stehen jeweils für einen Monat des kommenden Jahres.
Nehmen Sie sich in diesen Tagen viel Zeit für sich selbst, für kleine Räucherrituale, für die Reflexion des alten Jahres und dem "Erträumen" des Neuen Jahres. Traditionell hält man in den ersten sechs Nächten Rückschau, und in den nächsten sechs Nächten schaut man auf das Kommende. Hilfreich ist eine Art Tagebuch, um Gedanken, Träume und Assoziationen später verstehen und umsetzen zu können. Alle Kräuter, die mit der Sonne stark verbunden sind wie zum Beispiel Ringelblumen, Johanniskraut oder Königskerzenblüten oder für Schutz stehen wie Beifuß, Engelwurz, Fichtenharz oder Holunder, eignen sich für das tägliche Räucherritual in den Raunächten, natürlich auch segende Pflanzen wie Mariengras oder Rosenblüten.
Sonnenkräuter sind beispielsweise Alant,
Ringelblumen, Johanniskraut, Königskerzenblüten ...
Reinigend und schützend wirken Beifuß, Engelwurz, Eschensamen, Fichtenharz, Holunder, Lavendel, Mistel, Salbei, Schafgarbe, Wacholder...
Zum orakel eignen sich auch Beifuß, Mistel und Schafgarbe.
Segnend wirken Mariengras, Myrrhe, Rose und Weihrauch.
Eine wunderbare Räuchermischung lässt sich herstellen
aus
Wachholder, Kiefernharz, Eschenrinde, Königskerzenblüten, Beifuß, Schafgarbe, Holunderblüten und Engelwurzsamen.
Ich wünsche ereignisreiche Rauhnächte...und freue mich auf Rückmeldungen oder Fragen!
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